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Leseclub-Spezialwoche "Tintenherz"

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Der Lese-Club trifft sich jeden Donnerstag von 15 bis 18 Uhr in Bestensee!
Hier können Kinder ab 6 Jahren erfahren, dass das Lesen sehr viel mehr sein kann als nur ein paar Worte aneinander zu reihen.
Und um diesen Grundsatz in all seiner Vielfalt greifbarer zu machen, hatte der Leseclub in der 5. Sommerferienwoche zu einer Projektwoche eingeladen. Thema der Woche war der 1. Teil der Tintenwelt-Triologie von Cornelia Funke, das Buch Tintenherz!
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Gemeinsam mit 9 motivierten Jung-Leserinnen, 2 interessierten Erwachsenen, unsere drei ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen Birgitt, Joseph und Heidi unter der Führung von MGH-Mitarbeiterin Monique Krüger-Siegert wurde es eine ereignisreiche, bunte Woche.
Am ersten Tag haben wir noch klassisch vorgelesen. Die Zuhörer lernten das Buch und seine wichtigsten handelnden Personen ein wenig näher kennen. Gemütlich auf Decken und Kissen konnten alle den kraftvollen Stimmen von Joseph, Birgitt und Monique lauschen. Zwischendurch gab es eine leckere Pause mit Waffeln, Saft und Kaffee. Und es gelang, was wir gehofft hatten – das Interesse war geweckt! Die Spannung und die Frage, wie es wohl weitergeht, standen am Ende des ersten Nachmittages im Raum.
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Am zweiten Tag trafen wir uns in der Bibliothek von Bestensee – ja, Bestensee hat eine eigene, ehrenamtlich von Herrn Wolfgang Schirmer geführte, Bibliothek mit einem Bestand von inzwischen gut 16.000 Büchern. Dieser Bücherschatz inklusive seines vielfältig interessierten Bibliothekars sind dank Herrn Schirmers Engagement auch Teil des Leseclubs des MGH -  wie schön, dass unsere Häuser praktisch Nachbarn sind und so unseren Leseclubmitgliedern gleich eine Bibliothek zur Verfügung stehen kann. Nach einer kleinen Führung durch sein Reich ließ Herr Schirmer uns in seiner gemütlichen Leseecke Platz nehmen und der zweite Tag der Projektwoche nahm seinen Lauf. Wieder wurde etwas gelesen und da es in Tintenherz u.a. auch um die Kunst der Buchmalerei ging, stöberten die Kinder diesmal in einer alten Bibel von 1640 mit vielen Malereien, entdeckten die Kunst der Initialen, herrlich verzierte Großbuchstaben am Beginn eines Kapitels, und versuchten sich am Ende auch selbst daran, ihre eigenen Anfangsbuchstaben als Initial zu gestalten. Und da der Leseclub sich aller Medien bedienen will, schauten wir auch zwei kurze Filme über mittelalterliche Buchmalerei und die Buchrestauration von alten Büchern. 
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Am 3. Tag war es perfektes Wetter, um draußen im Schatten selbst Papier herzustellen. Unsere ehrenamtliche Mitarbeiterin Birgitt schöpft selbst gern Papier und hat uns alles mitgebracht, was wir brauchten, um herrlich mit Wasser und Papiermatsch herum zu experimentieren. Es standen zwei Becken zum Schöpfen bereit und die Kinder, die gerade nicht schöpfen konnten, setzten sich zu Joseph ins Gras, der vorlas und so einen kleinen Input gab, wie es weiter ging in der Geschichte von Tintenherz, von Meggie, Mo, Staubfinger und Capricorn. 
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Die Schöpferinnen tauchten Rahmen mit feinem Gitter ins Wasser und schöpften aus der Papier-Wasser-Suppe einen feinen Film ab. Die feuchte auf dem Rahmen klebende Masse wurde dann mit viel Feingefühl auf ein Baumwolltuch übertragen. Dort konnte sie nach Bedarf mit Lavendel oder Ringelblumenblüten oder ganzen Blumen dekoriert werden. So entstanden pro Kind etwa vier A4 Seiten für ein Buch oder vier Lesezeichen.
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Dann wurden sämtliche Baumwolltücher in die selbstgebaute Presse gelegt und alles Wasser weitesgehend hinausgepresst. Zum Schluss mussten die Papiertücher dann zum Trocknen auf die Leine. Und so endete Tag 3, es war ein voller Erfolg, alle waren fasziniert und begeistert, wie aus Match Papier wird und wie viel Arbeit es eigentlich macht, nur eine einzige Seite herzustellen.
Der vierte Tag war dann ganz der bösen Hauptfigur im Buch gewidmet – der Schatten. Wir haben gemeinsam die wohl gruseligste Szene gelesen, Schatten mit der Tintenkleks Technik selbst entstehen lassen und einen Brief von Meggie an ihren Vater, verfasst in Geheimschrift, entschlüsselt. Und so waren wir bereit für unser Finale am Freitag. 
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Die getrockneten Papiere wurden zu Büchern verarbeitet, doch zuvor erklärte uns ein echter "Oldschool-Buchbinder", worauf es dabei ankommt, welche Werkzeuge von Nöten sind und auf welche Arten ein Buch gebunden werden kann. Die Bilder von unserem Schatten ergaben eine spannende Mitte im Buch. Vorab gepresste Blüten waren in großer Vielfalt vorhanden, um die Lesezeichen kunstvoll zu gestalten. Und nach getaner Arbeit gab es Chips, Brause und einen Film – Tintenherz. Das Spannendste an diesem Tag war die einhellige Meinung nach dem Film: Der Film war okay, aber ganz anders als das Buch. Ohne das Buch hätten wir total was verpasst. 
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Im September startet dann offiziell unser Leseclub – und wie versprochen werden wir neben dem Lesen auch noch tausend andere Dinge erleben, Medien integrieren, fremde Welten entdecken, Experimente machen, Unterstützung bei Hausaufgaben anbieten und einfach Spaß zusammen haben.
Kommt vorbei
Donnerstag, 5. September ab 15:00 geht’s los.